Von Tallinn nach St. Petersburg –
Kulturreise auf historischen Spuren

Geführte Kleingruppenreise durch eine West-Ost-Grenzregion
für 8 bis 16 Teilnehmer

Allgemeines

Unsere Kulturreise wird Sie am nordöstlichen Rand der Ostsee in eine Grenzregion führen, umworben von Mächten aus West und Ost. Schon der mittelalterliche  Städtebund der Hanse suchte und fand über Reval, das heutige Tallinn, Zugang zu den Reichtümern des kontinentalen Ostens, später gefolgt von den Schweden. Das russische Zarenreich seinerseits drang im 18. Jh. an die Küstenregion vor und sicherte mit der Gründung von St. Petersburg  die ungehinderte Öffnung zum Baltischen Meer.

Jahrhundertelang war in dieser Grenzregion das kleine Volk der Esten ein Spielball der Mächtigen. In ihr leben heute Angehörige und Nachkommen unterschiedlicher Völker und Kultur in enger Nachbarschaft, zum Teil getrennt durch eine Grenze neuer politischer Dimension, aber durch die Geschichte vielfältig miteinander verbunden.

Beginnend mit der estnischen Hauptstadt Tallinn, führt Sie unsere Reise über die alte deutsch-estnische Universitätsstadt  Tartu (dt. Dorpat)  zum russischen Pskow (dt. Pleskau) und das mehr als 1000 Jahre alte Welikij Nowgorod bis nach St. Petersburg. Aber denken Sie bitte nicht, wir böten nur eine Städtereise an. In Estland lernen Sie auch die Schönheiten des Lahemaa-Nationalparks kennen, werden am Ufer des  Peipussees stehen und am Leben auf dem Lande in kleinen Dörfern mit traditionellen Holzhäusern teilhaben. Jenseits der estnisch-russischen Grenze erlangen Sie einen ersten Eindruck von der kontinentalen Weite des waldreichen russischen Binnenlandes.

ACHTUNG!

Aus dem derzeit gegebenen, traurigen Anlass sehen wir uns gezwungen, diese Gruppenreise auf unbestimmte Zeit auszusetzen. Wir bitten Sie dafür um Ihr Verständnis.

In Abhängigkeit der weiteren Entwicklung werden wir unsere Reisen nach Russland hoffentlich bald wieder anbieten dürfen, da die Völkerverständigung letztlich auch dem Frieden dienlich ist.

Bei Interesse setzen Sie sich bitte mit uns in Verbindung. Vielen Dank!

Details/Programm

13-Tage-Tour „Von Tallinn nach St. Petersburg“

Tag 1:  Ankunft in Tallinn

Sie werden in Tallinn auf dem Flughafen bzw. Fährhafen in Empfang genommen und zu Ihrem guten Mittelklasse-Hotel am Fuße des Domberges begleitet. Nach einem ausführlichen Reiseberatungsgespräch werden Sie in einem Altstadtrestaurant zu Abend speisen.


Tag 2Reval – östlichste Hafenstadt der Hanse

Nach dem Frühstück  lernen Sie mit einer deutschsprachigen Stadtführung die mittelalterliche Altstadt (2011 europ. Kulturhauptstadt) mit ihren architektonischen Zeugnissen hanseatischer Vergangenheit und späterer Epochen kennen. Der Nachmittag ist einer Besichtigung der Tallinner Nationaloper vorbehalten. Danach wird bis zum Abendessen in einem Mittelalterrestaurant auch Zeit für einen Bummel sein.


Tag 3:  Auf der alten Poststraße durch den Lahemaa-Nationalpark

Heute verlassen Sie Tallinn und fahren in den  knapp eine Fahrstunde östlich gelegenen Lahemaa-Nationalpark. Wir werden die einsam-raue Meeresküste mit kleinen früheren Fischerdörfern sowie im nahen Hinterland eine urwüchsige Wald- und Moorlandschaft erleben. Mit Palmse und Sagadi besichtigen wir ehemalige Gutsanlagen deutsch-baltischer Adelsgeschlechter. In Letzteres kehren wir zum Abendessen ein und bleiben dort auch zur Nacht.


Tag 4Von der Ostsee zum Peipussee und nach Tartu

Auf der Fahrt zum Peipussee besichtigen wir das Ende des 19. Jh. gegründete und auch heute dem Moskauer Patriarchen unterstehende russisch-orthodoxe Nonnenkloster Kuremäe und lernen  am Westufer des Sees liegende russische Altgläubigen-Dörfer kennen. Durch den rund 140 km langen und bis zu 50 km breiten Peipussee (7mal größer als der Bodensee) verläuft die estnisch-russische Grenze, seit 2004 auch Außengrenze der Europäischen Union.
Zum Abend erreichen wir unser Hotel in der Universitätsstadt Tartu.


Tag 5Tartu und die „estnische Schweiz“

Nach dem Frühstück macht uns eine Stadtführung mit Tartu, bis 1918 Dorpat, bekannt. Das mittelalterliche Dorpat wurde in der Hansezeit zum Bindeglied zwischen Reval, Pleskau (heute Pskow) und Nowgorod. Mit der 1632 von Schweden gegründeten, im 19. Jh. einzigen deutsch-sprachigen Universität des Zarenreiches hat sich Tartu zur „geistigen Hauptstadt“ Estlands entwickelt. Architektonisch ist die Stadt vorwiegend von Klassizismus und Jugendstil geprägt, nachdem im Jahre 1775 ein Brand die historische Innenstadt verwüstet hatte.
Den Nachmittag verbringen wir in der „estnischen Schweiz“, einem durch Moränen und Seen eiszeitlich geprägten Hügelland mit dem Wintersportzentrum Otepää. Über das alte Herrenhaus von Sangaste (dt. Sagnitz) und die Kleinstadt Võru (dt. Werro) gelangen wir zum Abend in unser Hotel in Räpina (dt. Rappin) nahe dem Peipussee.


Tag 6Setumaa – ein geteiltes Land

Setumaa heißt Land der Setu, einer kleinen orthodoxen Volksgruppe mit eigener, dem Estnischen verwandter Sprachvarietät und Tradition. Etwa 5000 ihrer Angehörigen leben im äußersten Südosten Estlands und mehr noch jenseits der Grenze auf russischem Gebiet. Seit der wiedererlangten Unabhängigkeit Estlands im Jahre 1991 ist Setumaa durch die Grenzordnung geteilt.
Vor dem Besuch von Setumaa geht es aber am Vormittag noch auf den Suur Munamägi, den Großen Eierberg - den mit 318 m höchsten Punkt Estlands und des gesamten Baltikums. Von der Aussichtsplattform des 30 m hohen Turmes bietet sich bei guter Sicht ein Rundblick auf drei Länder.
Sie werden die Traditionspflege der Setu im Museum, an ihren prachtvollen Trachten und vor allem an der außergewöhnlichen Gesangskunst „Leelo“ des Setu-Frauenchores erleben können, seit 2009 auf der UNESCO-Liste von Meisterwerken des immateriellen Kulturerbes der Menschheit. Den Abend beschließt ein Essen im Setu-Traditionsrestaurant. Übernachtet wird wieder in Räpina.


Tag 7Im russischen Setumaa

Am Morgen überqueren wir die estnisch-russische Grenze und besichtigen in der russischen Grenzstadt Petschory (estn. Petseri) das von mehr als 90 orthodoxen Mönchen bewohnte Maria-Entschlafen-Höhlenkloster aus dem frühen 15. Jh. Petschory ist auch das religiöse Zentrum der Setu.
Auf der Weiterfahrt nach Pskow passieren wir die Reste der altrussischen Festung Isborsk, ehe wir am Stadtrand von Pskow auf das monumentale Denkmal für Großfürst Alexander Newski stoßen, den Sieger in der Schlacht auf dem Eise des Peipussees über die Dänen und die deutschen Kreuzritter im Jahre 1242.
Übernachtet wird in Pskow in  einem guten Mittelklasse-Hotel unweit des Kremls.


Tag 8Unzählige Kirchen und ein Kreml

Der Vormittag beginnt mit einer Stadtführung durch die Altstadt von Pskow, im Jahre 903 erstmalig erwähnt, eine der ältesten Städte Russlands und über die Jahrhunderte hinweg bis zur Gründung von St. Petersburg wichtige Festungsstadt, heute auch wieder  religiöses Zentrum mit an die 40 Kirchen.
Die weitere Fahrt nach Welikij Nowgorod vermittelt einen ersten Eindruck vom Beginn der westrusssischen Taiga mit ihrem dichten Gewässernetz und dem Wechsel von ausgedehnten Nadelwäldern, Birkenhainen, Mooren, Grünlandflächen.
In Welikij Nowgorod erwartet Sie im Zentrum der Stadt Ihr Hotel.


Tag 9Nowgorod – Hansekontor und alter russischer Handelsplatz

Die Entstehung Nowgorods geht zurück auf frühmittelalterliche Aktivitäten der skandinavischen Wikinger (von den Slawen Waräger genannt). Sie besichtigen den Nowgoroder Kreml und die Sophienkathedrale sowie das Jurjew-Kloster mit der St.-Georgs-Kirche aus dem 11. bis 12. Jh. Schon Ende des 12. Jh. errichteten Kaufleute der Hanse mit dem Peterhof eine eigene Niederlassung, die bis ins 16. Jh. Bestand hatte. In der Nähe des Klosters finden Sie auch das Freilichtmuseum für Holzarchitektur Witoslawlizy.
Mit der Gründung von St. Petersburg ging die wirtschaftliche und strategische Bedeutung Nowgorods als russischer Vorposten im Nordwesten zurück.


Tag 10Das Bernsteinzimmer!

Tagesziel ist St. Petersburg, mit 5 Mill. Einw. die zweitgrößte Stadt Russlands. Unser innerstädtisches Hotel werden wir jedoch erst zum Abend erreichen.  Schon 25 km vorher halten wir in Puschkin, dem früheren Zarskoje Selo (dt. Zarendorf). Wir besichtigen den im 18. Jh. als Sommerresidenz der Zarenfamilie errichteten Großen Katharinenpalast mit seinem berühmten, zum 300. Jubiläumsjahr der Gründung von St. Petersburg 2003 originalgetreu wiedereröffneten Bernsteinzimmer.


Tag 11Das „Venedig des Nordens“ im Überblick

Im Mündungsgebiet der Newa auf mehr als 40 Inseln und sumpfigem Gelände entstanden, prägt eine Vielzahl von Wasserläufen, von zahllosen Brücken überspannt,  von barocken Palästen, Schlössern und Prunkbauten gesäumt, das innere Stadtbild, Weltkulturerbe der UNESCO und oft gerühmt als „Venedig des Nordens“. Von Zar Peter dem Großen gegründet, unter großen Opfern erbaut, wurde St. Petersburg (1914-1924 Petrograd, 1924-1991 Leningrad) zum sicheren Tor Russlands nach Westen und ist es nach noch größeren Opfern bis heute geblieben, vom Volksmund liebevoll „Piter“ genannt.
Am besten erkundet man eine Stadt zu Fuß, aber für die viertgrößte Europas geht es nicht ohne Stadtrundfahrt. Mit ihr werden Sie – natürlich mit Haltepunkten – einen Eindruck aufnehmen, wenn Sie so weltberühmte Gebäude wie Peter-Paul-Festung und Winterpalais, Admiralität und Isaakskathedrale sowie den „Ehernen Reiter“ passieren und über den Newski-Prospekt, vorbei an der Kasaner Kathedrale, schließlich das Alexander-Newski-Kloster erreichen. Auf zwei benachbarten Friedhöfen fanden berühmte russische Wissenschaftler, Komponisten, Schriftsteller ihre letzte Ruhestätte.
Für den Nachmittag empfehlen wir Ihnen einen Bummel über den Newski-Prospekt und durch das Kaufhaus Gostiny Dwor, durch die Parkanlagen der Admiralität und zum Abend vielleicht auch über eine der großen Newa-Brücken.


Tag 12:  Historie und Kunstschätze

Der zweite Tag in St. Petersburg sollte einem Blick ins Detail gewidmet sein: Nach dem Frühstück beginnen wir mit dem Besuch der Peter-und-Paul-Festung, Grundsteinlegung schon 1703 und historisches Zentrum aus dem frühen 18. Jh. In der gleichnamigen Kathedrale befinden sich die Ruhestätten von mehr als 50 Mitgliedern der kaiserlichen Romanow-Familie.
Unweit der Festung ankert auf einem Newa-Arm der alte Panzerkreuzer Aurora. Sein Buggeschütz gab am 25. Oktober 1917 (7.11. nach dem heutigen Kalender), das Signal zum Sturm auf das Winterpalais, den Sitz der Regierung nach dem Sturz des Zaren.
Das Winterpalais ihr nächstes Ziel, wurde zum zentralen Gebäude des berühmten Kunstmuseums Eremitage, vergleichbar dem Louvre in Paris und dem Padro in Madrid, heute ein Komplex aus mehreren zusammenhängenden Bauwerken entlang dem Newa-Ufer. In mehr als 350 Sälen sind über 60 000 Exponate vorwiegend klassischer europäischer Kunst ausgestellt. Über 3 Mill. liegen in den Archiven. Wenn Sie sich aber besonders für russische Kunst interessieren, finden Sie am Platz der Künste im ehemaligen Michailowski-Palast das Russische Museum mit seinen Sammlungen.
Sie ahnen es: Dieser 12. Tag kann lang werden. Aber vielleicht schaffen Sie es dennoch, um 2 Uhr Ihres 13. Reisetages noch das nächtliche Öffnen der Newa-Brücken zu verfolgen?


Tag 13:  Abschied und Heimreise

Wir haben Ihren Transfer zum Flughafen organisiert, damit Sie pünktlich den Heimflug antreten können.
Blicken Sie zum Schluss Ihrer Reise auf  eindrucksvolle Tage zurück, haben auch wir uns einen großen Wunsch erfüllt.

Leistungen/Preis

Reisetermine:Ihr Wunschzeitraum
 (ab 6 Personen freie Terminwahl)

Reisepreis p. P.
(bei Übernachtung im Doppelzimmer):

2.375,- Euro

Einzelzimmerzuschlag: 395,- Euro
Auch Alleinreisende sind herzlich willkommen!

Folgende Leistungen sind inklusive:

  • Hoteltransfers bei An- und Abreise
  • 12 Übernachtungen in guten und sehr guten Mittelklassehotels (***/*)
  • Halbpension an allen Tagen (Frühstück, Abendessen)
  • sämtliche Transfers im modernen Reisebus (mit Lautsprechersystem und Klimaanlage sowie TV/DVD)
  • qualifizierte deutschsprachige Reiseleitung an allen Tagen
  • Stadtführungen in Tallinn, Tartu, Pskow, Nowgorod, St. Petersburg
  • Eintritte: Domkirche Tallinn, Nationaloper Tallinn, Gutsmuseen Palmse und Sangaste, Seto-Landmuseum, Aussichtsturm Haanja, Maria-Entschlafen-Höhlenkloster Petschory, Festung Isborsk, Sophienkathedrale und Jurjew-Kloster Nowgorod, Freilichtmuseum Witoslawlizy, Katharinenpalast mit Bernsteinzimmer Puschkin, Peter-Paul-Festung, Isaakskathedrale, Alexander-Newski-Kloster
  • exklusives Konzert des Setu-Frauenchores
  • alle Reservierungs- und Buchungsentgelte
  • Reise-Sicherungsschein

Achtung

Ab dem 01.08.2023 ist es für Staatsangehörige der BRD, Österreichs und der Schweiz möglich, für Aufenthalte in Russland bis zu max. 16 Tagen ein kostenfreies elektronisches Visum zur einmaligen Einreise in das gesamte russische Staatsgebiet zu beantragen.

Weitere Informationen über das Antragsprozedere erhalten Sie über die offizielle Internetseite des russischen Außenministeriums.

Buchung

Wenn Sie an dieser Gruppenreise interessiert sind, nutzen Sie bitte unser Buchungsformular (PDF-Datei)* oder senden Sie eine Mail an info(at)baltikumreisen.de mit dem Betreff „Von Tallinn nach St. Petersburg“.

Wir werden umgehend in Kontakt zu Ihnen aufnehmen!

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