St. Petersburg

St. Petersburg, die Schöne an der Newamündung im Finnischen Meerbusen ist die am westlichsten geprägte Stadt Russlands und noch immer „die“ Kulturmetropole des Landes. Zugleich ist St. Petersburg mit seinen rund fünf Millionen Einwohnern auch die nördlichste Millionenmetropole der Welt und zweitgrößte Stadt Russlands. Ihr wohl bekanntester Beiname lautet „Venedig des Nordens“, kein Wunder, denn die vielen Wasserläufe, die schnurgerade wie Straßen verlaufen und die über 600 Brücken sind charakteristisch für St. Petersburg. Auch was die Dichte von Prachtbauten betrifft, kommt St. Petersburg Venedig nahe. Die ganze historische Innenstadt steht auf der UNESCO-Weltkulturerbe-Liste und St. Petersburg wird mit ihren 2.300 Palästen und Schlössern weltweit nur von Venedig übertroffen.

Ein Blick in die Stadtgeschichte

Einen modernen Hafen mit Ostseezugang hatte Zar Peter der Große im Sinn, so, wie er ihn auf seinen Reisen durch Westeuropa kennengelernt hatte. Auf 44 Newa-Inseln in der Flussmündung sollte dieser Hafen entstehen. Doch sehr schnell wurde das Projekt zum neuen Regierungssitz des Zarenreichs ausgeweitet: Mit dieser neuen Hauptstadt sollte ein neues, offenes Russland Anschluss an den europäischen Fortschritt finden. Die moderne, vom Wasser umgebene neue Hauptstadt sollte das auch architektonisch unterstreichen. Im Jahr 1703 erfolgte der erste Spatenstich, die Stadt ist also gerademal 300 Jahre alt. Peters Vision wurde von Zehntausenden Leibeigenen unter größten Entbehrungen und unzähligen Todesopfern durch Krankheiten und Entkräftung in den Newa-Sümpfen binnen nur weniger Jahrzehnten verwirklicht. Das Ergebnis war die wohl schönste Stadt Russlands, eine großzügige Residenzstadt mit riesigen barocken Palästen und breiten Boulevards mit ganz eigenem Flair, die immer auch beeindrucken sollte.

Kaum erstanden, wurde St. Petersburg schon 1712 Hauptstadt des russischen Reichs und blieb die schnell wachsende Ostseemetropole bis zum Ende des Zarenreichs 1917. Die schwersten Stunden aber standen der ab 1924 Leningrad genannten Stadt noch bevor. Im Zweiten Weltkrieg belagerte die deutsche Wehrmacht auf Hitlers Weisung die Stadt 871 Tage lang, ohne den Versuch sie einzunehmen. Die Stadt sollte von der Versorgung abgeschnitten und ausgehungert werden. Über eine Million Zivilisten starben. Darüber informiert das Museum zur Stadtgeschichte, das direkt am Newa-Ufer im Dom Rumjanzewa untergebracht ist. Direkt vor dem Gebäude ankerte im Oktober 1917 der Panzerkreuzer Aurora. Von ihm wurde der Schuss abgefeuerte, der das Signal zum Sturm auf den Winterpalast war, den Beginn der Oktoberrevolution.

Die fünfte Jahreszeit der Weißen Nächte

Besonders attraktiv als Reiseziel ist St. Petersburg in der fünften Jahreszeit, zu den „Weißen Nächten“ in der Zeit der Sommersonnenwende im Juni. Dann dauert die Dämmerung nicht einmal eine Stunde und die Sonne scheint nicht unterzugehen. Fast taghell bleibt es und eine magische Lichtstimmung liegt über der Stadt. Die Newa-Brücken, die sonst für die Schifffahrt nachts geöffnet sind, bleiben in diesen Tagen geschlossen und machen ganz Petersburg zu einer Stadt der Fußgänger und zur großen Partyzone. Niemand scheint in diesen Nächten zu schlafen, in denen sich die ganze bauliche Pracht von St. Petersburg mattschimmernd in der Newa spiegelt, viele Petersburger bleiben in der Stadt, bis die Brücken wieder aufgehen. Es wird gefeiert, man stößt auf die magischen Nächte an, isst mitgebrachte kleine Köstlichkeiten und genießt die Sommerzeit.

Unterwegs in St. Petersburg

Sankt Petersburg ist eine Stadt mit unzähligen Kunstsammlungen, Theatern, Ballett- und Musikveranstaltungen sowie einem Literaturbetrieb von Weltgeltung. Allein 221 Museen beherbergt die Stadt an der Newa. Das macht für den Reisenden eine Auswahl und Beschränkung auf individuelle Interessensschwerpunkte beim Besichtigungsprogramm nötig.
Am besten lernt man die Stadt daher bei einem individuell geplanten Besuch kennen, wie es die Individualreise „St. Petersburg - Venedig des Nordens“ ermöglicht. Dann nämlich kann schon bei der Planung auf besondere Interessen Rücksicht genommen werden. Man reist individuell, genießt aber die Dienstleistungen wie bei einer Gruppenreise inklusive der Visaorganisation. Aber auch vor Ort wird Service großgeschrieben. Exklusive Kontakte vor Ort ersparen dann die langen Warteschlangen vor der Eremitage oder dem Bernsteinzimmer.

Zu einem Besuch in der Stadt an der Newa sollte unbedingt ein ausgedehnter Stadtbummel gehören, denn St. Petersburg ist eine Stadt, die man zu Fuß entdecken sollte, erst dann erschließt sich die ganze Dimension der baulichen Pracht. Besonders ein Spaziergang über den Newski-Prospekt, dem sich ein Bummel hinunter zur Newa und dort am Ufer entlang anbietet, erschließt am besten das besondere Flair der Stadt. Zahlreiche Cafés auf Pontons laden die Besucher zum Verweilen und Genießen der Atmosphäre ein. Empfehlenswert ist auch ein Besuch in der unterirdischen Pracht der Stadt, denn die Stationen der Metro sind selbst wahre Prachtbauten. Schön sind auch die Kombination einer Metrofahrt und die Rückkehr mit einem der Ausflugsschiffe, denn nirgends ist der Anblick der Eremitage grandioser, als vom Wasser aus.

St. Petersburgs Stadtzentrum erkunden

Herz der Stadt und Machtzentrum war von Anfang an die Admiralität am Newa-Ufer, wo die einstige Schiffswerft Peters des Großen lag, Die Stadt ist so angelegt, dass alle wichtigen Straßenverbindungen dorthin laufen. Hier im Zentrum befinden sich die meisten Sehenswürdigkeiten von St. Petersburg. Von der Admiralität führt der Newski-Prospekt, St. Petersburgs große Flaniermeile schnurgerade nach Osten bis hin zum Newski-Kloster mit seinem Friedhof, auf dem die Gräber vieler prominenter Russen wie Tschaikowsky zu finden sind.
Unweit der Admiralität steht das Highlight der Stadt, die Eremitage mit ihren weltweit einmaligen Kunst- und Kulturschätzen. Ursprünglich wurde die Eremitage als Zarenschloss gebaut und von den Zarenfamilien bis zur Revolution 1917 als Winterpalast und Stadtschloss genutzt. Die Oktoberrevolution 1917 begann mit dem Sturm auf eben diesen Winterpalast. Gegenüber auf der Haseninsel steht die Peter- und Paul-Festung am Ufer der Newa. Sie war der erste fertiggestellte Bau der Stadt und sollte das Bollwerk sein, das den neuen Ostseezugang sichern sollte. Doch wurde sie nie diesem Zweck entsprechend genutzt. Daher wurde die Feste schon bald zum Gefängnis umgerüstet, in dem missliebige Systemkritiker wie Dostojewski weggesperrt wurden. Unübersehbar mit ihrer riesigen Goldkuppel ist im Zentrum die Isaak-Kathedrale. Gewaltig ist „der eherne Reiter“, das Standbild Peters des Großen vor dem größten Gotteshaus Russlands, das zur Regierungszeit Katharinas der Großen erbaut wurde.

Ausflug nach Peterhof, das Versailles der Zaren

Ein Muss bei einem St. Petersburgbesuch ist ein Ausflug mit einem Tragflächenboot nach Peterhof. Diese Sommerresidenz der Zaren ließ Zar Peter 1714 am Steilufer der Ostsee nach dem Vorbild des Schlosses von Versailles erbauen. An die Größe des französischen Vorbilds kam Peterhof nicht ganz heran, doch spricht die traumhafte Lage in Ostseenähe für sich. Auch die Prachtentfaltung mit vielen vergoldeten Skulpturen und Applikationen kann mit Versailles durchaus mithalten. Die Wasserspiele und besonders die Kaskaden vor der Schlossfassade, die über eine Grotte in einen in die Ostsee fließenden Kanal stürzen, machen Peterhof zu einem einmaligen und märchenhaft schönen Sommersitz.